VR-gestützte psychotherapieVirtual-Reality (VR)-Ambulanz bei Angststörungen

Angststörungen erkennen und behandeln: Angst gehört zum Leben, doch wenn sie Denken, Fühlen und Handeln stark einschränkt, liegt möglicherweise eine behandlungsbedürftige Angststörung vor. Neben psychischen Belastungen treten oft körperliche Symptome wie Herzklopfen, Schweißausbrüche, Zittern, Benommenheit oder Beklemmungen auf. Eine gezielte und leicht zugängliche Unterstützung – wie die Spezialambulanz für VR-gestützte Psychotherapie – kann hier entscheidend helfen.

Unsere Therapieangebote

U-Bahn fahren, vor Publikum sprechen oder einen Fahrstuhl betreten: Was für viele selbstverständlich ist, stellt andere vor große Herausforderungen. Um Menschen mit Angststörungen gezielt zu helfen, haben wir die Virtual-Reality-Ambulanz eröffnet. 

Mit der VR-Technologie werden lebensechte Situationen simuliert, die individuell angepasst und kontrolliert werden können.  Patientinnen und Patienten begegnen ihren Angstauslösern mit einer VR-Brille in einem sicheren Umfeld und entwickeln mit Unterstützung unserer Fachkräfte neue Bewältigungsstrategien. 

Die VR-Therapie wird durch ein Biofeedback-Protokoll ergänzt. Hierdurch können körperliche Reaktionen während der Behandlung anschaulich zurückgemeldet werden.

Die Simulationen decken viele Alltagssituationen ab, wie zum Beispiel:

  • Blutabnahmen
  • Vortragssituationen
  • Fahrstuhl fahren
  • Flugreisen

Wer profitiert von der VR-gestützten Therapie?

Das Angebot richtet sich an Erwachsene ab 18 Jahren mit spezifischen oder sozialen Ängsten.

Folgend Ängste können behandelt werden:

  • Höhenangst
  • Angst vor Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Straßenbahn, U-Bahn, Bus)
  • Angst vor Autofahrten
  • Angst in Fahrstühlen
  • Angst vor dem Impfen oder Blutabnahmen
  • Angst vor MRT oder Zahnarztbehandlungen
  • Flugangst
  • Angst vor spezifischen Dingen oder Tieren (Keller, Spinnen, Mäuse, Wespen)
  • Angst vor Vorträgen
  • andere soziale Schwierigkeiten (Abgrenzung und Selbstbehauptung)

Wissenschaftliche Grundlage

Im Wahrendorff Klinikum arbeiten wir seit 2023 mit der VR-Therapie und setzen dabei unter anderem auf die bewährte neomento-Virtual-Reality-Therapie, die am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen und der Charité in Berlin entwickelt wurde.

Die VR-Therapie ist in den offiziellen Behandlungsleitlinien zu spezifischen Ängsten aufgenommen. Es besteht Expertenkonsens: Wenn eine in-vivo-Exposition (Aufsuchen der Angstsituation in der Realität) nicht verfügbar oder möglich ist, sollte Patientinnen und Patienten mit einer spezifischen Phobie eine Virtuelle-Realität-Expositionstherapie angeboten werden.

Mehrere Metaanalysen zeigen, dass VR-Behandlungen bei Angststörungen hocheffektiv sind und keine signifikant unterschiedlichen Effekte zu Expositionsbehandlungen in der Realität bestehen. Daneben gibt es einige Vorteile gegenüber einer Behandlung in der Realität: Angstsituationen können individuell angepasst und kontrolliert werden und Patientinnen und Patienten stellen sich ihren Ängsten in einer sicheren Umgebung. Zusätzlich können Angstsituationen simuliert werden, welche in der Realität schwer aufzusuchen sind. Durch den geringeren Zeitaufwand entfallen Kosten für die Therapie. 

Kostenübernahme und Selbstzahler-Angebote

Die Kostenübernahme ist durch private Krankenversicherungen möglich. Diese übernehmen die Kosten der VR-gestützten Therapie in der Regel, wenn eine anerkannte Angststörung vorliegt und eine ärztliche Indikation besteht. Darüber hinaus können Patientinnen und Patienten das Angebot als Selbstzahlerleistung nutzen.

Eine Behandlung einer spezifischen Angst umfasst durchschnittlich sieben bis neun Therapiestunden. Die Kosten betragen hierbei in der Regel 1.140 bis 1.500 Euro. Für die Behandlung sozialer Ängste können mehr Therapiestunden nötig sein.

Anmeldung und Kontakt

Sprechzeiten finden nach persönlicher Vereinbarung statt.

Bei Interesse freuen wir uns über Ihre E-Mail an vr–at–wahrendorff.de. Bitte teilen Sie uns dabei Ihren Namen, Ihre Telefonnummer sowie eine kurze Beschreibung Ihrer Ängste mit.

Ihre Ansprechpartner

Portrait von Prof. Dr. Marc Ziegenbein

Ärztlicher Direktor und Chefarzt

Prof. Dr. Marc Ziegenbein

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Leitung Spezialambulanz

Mareike Meinhard

Psychologische Psychotherapeutin

Standort

Wahrendorff Klinikum Köthenwald
Matthias-Wilkening-Weg 6
31319 Sehnde-Köthenwald

 

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